Wie wirkt Preisdumping in der Bauwirtschaft?

by marian in Unkategorisiert

Preisdumping im Baugewerbe lässt keinen kalt: Was für große Marktplayer eine rein strategische Entscheidung ist, wird für kleine Unternehmen ohne internationale Ressourcen rasch zu einer existenziellen Bedrohung. Am 20.9.2017 wurde darüber beim PLANSTANDARD-Baustammtisch heiß diskutiert.

Preisdumping als Unternehmenspolitik hat sehr viele Facetten. Um die Konkurrenz zu unterbieten, wird der Preis eines Produktes oder einer Dienstleistung oft so niedrig angesetzt, dass der Hersteller einen Verlust hinnimmt, um seinen Marktanteil zu erhöhen. Besonders betroffen davon ist der Bereich Bauplanung, da die professionelle Erstellung von Planzeichnungen heute sehr günstig via Internet ausgelagert werden kann. Smarte Anbieter aus dem benachbarten Ausland haben sich seit dem Fall des Eisernen Vorhangs schon längst ihre eigene Marktposition erarbeitet. Der Rest der Mitbewerber muss das eigene Dienstleistungsangebot möglichst flexibel anpassen und entsprechend optimieren, um in der hart umkämpften Baubranche mitspielen zu können.

Bei näherer Betrachtung zeigt sich aber, dass jede Münze mehr als nur zwei Seiten hat: Denn Preisdumping kann sowohl marktbereinigend – und in manchen Fällen – sogar innovationsfördernd sein. Klar spielt bei diesem komplexen Thema der Opportunismus des Auftraggebers oder die wirtschaftliche Situation des Auftragnehmers eine entscheidende Rolle. Beim Kampf um den Kunden gibt es jedoch einige Möglichkeiten, die auch ganz kleinen Unternehmen zu Verfügung stehen. Hier bieten sich beispielsweise neue zwischenbetriebliche Kooperationen an, die es zu gestalten und zu nützen gilt. Andererseits gibt es technisch und wirtschaftlich immer noch genügend Verbesserungspotenzial, um die eigene Verkaufsstrategie zu optimieren.

So gesehen, kann jeder Unternehmer im gemeinsamen Europa heute auch leicht über nationale Grenzen hinweg agieren. Ob sich dabei jemand für die Zusammenarbeit mit PLANSTANDARD entscheidet oder nicht, überlasse ich gerne dem Markt. Eines kann ich aber – unabhängig auf welcher Verhandlungsseite man gerade steht – versprechen: Von uns werden immer die glücklichen Hühner unterstützt und etwaige faule Eier sofort unter Quarantäne gestellt.

P.S: Sind Sie auch an unserem regelmäßig stattfindenden „Bau+Stamm+Tisch“ interessiert? Dann lade ich Sie gerne dazu ein. Bitte erkundigen Sie sich wegen dem nächsten Termin bei mir.

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